D7C6275Integrativ meint, dass die Therapie ganzheitlich ansetzt und den Menschen, nicht nur die Krankheit, in den Mittelpunkt stellt. Konkret bedeutet das, dass die Integrative Medizin Körper, Geist und Seele gleichermaßen berücksichtigt und deshalb mit einem erweiterten Therapiekonzept arbeitet. Dafür werden evidenzbasierte Verfahren der Komplementärmedizin (also zum Beispiel die Misteltherapie) in die konventionelle Krebstherapie integriert.

Diese moderne Perspektive setzt sich mehr und mehr durch: Etwa die Hälfte aller Krebspatienten wenden heute komplementärmedizinische Behandlungen ergänzend zur konventionellen Krebstherapie an. Sie profitieren dabei vor allem von einer besseren physischen und emotionalen Verfassung, einer Stärkung ihrer Abwehrkräfte und einer besseren Verträglichkeit der konventionellen Krebstherapien.

Studien bestätigen diese Entwicklung: Krebspatienten, die integrativmedizinisch behandelt werden, leiden in der Regel weniger an Begleitsymptomen wie Stress, Ängsten, Depressionen oder dem besonders häufigen Fatigue-Syndrom (Erschöpfung und Müdigkeit). Eine Besserung der Lebensqualität wirkt sich im Übrigen – auch das zeigen immer mehr Studien – positiv auf das Überleben aus.

Wo steht die Anthroposophische Medizin?

In der Anthroposophischen Medizin hat die Integrative Krebstherapie einen zentralen Stellenwert. Schon seit Jahrzehnten setzen sich anthroposophische Ärzte, Therapeuten und Pflegende für eine Krebstherapie ein, die neben den konventionellen Verfahren ein erweitertes Therapiespektrum anwendet, um dem Patienten in seinen verschiedenen Dimensionen gerecht zu werden. Das Ziel ist, den Krebs zu behandeln und den Patienten gleichzeitig – zum Beispiel durch Verfahren wie Kunsttherapie oder Heileurythmie – zu stärken und zu stützen.

Eine wichtige Rolle in diesem Gesamtkonzept spielt die Misteltherapie, die in allen anthroposophischen Krebszentren eingesetzt wird. Vor 100 Jahren entwickelt, wird sie seitdem als sinnvolle Ergänzung in der Krebstherapie angewandt und ist heute das am besten erforschte komplementärmedizinische Therapieverfahren in der Onkologie.

Inzwischen wird dieser Ansatz auch von der konventionellen Medizin anerkannt: In den drei großen anthroposophischen Akutkliniken (die Gemeinschaftskrankenhäuser » Havelhöhe und » Herdecke sowie die » Filderklinik) sind in den vergangenen Jahren spezialisierte Krebszentren entstanden, » Havelhöhe und » Herdecke sind durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert.

Auch weitere anthroposophische Kliniken haben Schwerpunkte und Abteilungen für die Integrative Krebstherapie: In der » Filderklinik in der Nähe von Stuttgart gibt es ein Zentrum für Integrative Onkologie. Die » Klinik Öschelbronn - Centrum für Integrative Medizin, Schmerz- und Krebstherapie behandelt schwerpunktmäßig Krebs, das » Paracelsus-Krankenhaus Unterlengenhardt hat ebenfalls einen onkologischen Schwerpunkt. Die anthroposophische » Reha-Klinik Schloss Hamborn hat sich auf die Tumor-Nachsorge spezialisiert. Eine Übersicht über alle anthroposophischen Kliniken und Krankenhäuser finden Sie hier: www.anthro-kliniken.de

 

Mehr wissen?

Hier sehen Sie beispielhaft, wie die Integrative Onkologie im stationären Alltag in zertifizierten Krebszentren an anthroposophischen Kliniken umgesetzt wird:

 

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