Jakina W., 56 Jahre, Berlin

Nach meiner Brustkrebs-Diagnose und anschließender Operation wurde mir ein Gespräch mit einer Ärztin angeboten, die über die Misteltherapie informierte. Ich war zu der Zeit Patientin im anthroposophischen Krankenhaus Havelhöhe in Berlin und vollkommen überraschend mit dieser Diagnose aus meinem Alltag gerissen.

In dieser Situation nimmt man alles mit, was man bekommt. Bis zu dem Zeitpunkt war die Mistel für mein Verständnis eine Pflanze für den Zaubertrank oder unter der man sich zu Weihnachten für ewiges Glück küssen sollte. Egal, ich ging zu dem Termin. Ich bekam konkrete Informationen über die Pflanze, die verschiedenen Wirtsbäume, die unterschiedlichen Wirkungen und auch ganz praktisch über die Therapie und ihre Wirkung.

Ich begann meine Therapie mit der Apfel-Mistel. Anfangs dachte ich: Ich merke nichts. Muss ich mich dafür wirklich 3 dreimal die Woche früh morgens pieksen? Gleichzeitig kam aber auch schnell ein vitales und zuversichtliches Gefühl zurück, ich fühlte mich körperlich und auch emotional gewärmt. Und ich kam wieder gut in meinem Körper an. Er fühlte sich kräftig und zuverlässig an – alles, was ich in der Situation brauchte. Schon nach kurzer Zeit hatte ich den Eindruck, während meiner Therapien „gesunder“ zu sein als vor der Diagnose.

Ich habe lange gespritzt: etwas mehr als zwei Jahre. Bei meiner Frauenärztin habe ich regelmäßig Tests machen lassen zur Wirksamkeit des Präparates. Später wurde mir ein anderer Wirtsbaum empfohlen und so kam ich zur Pinien-Mistel.

Erst als ich mich ganz regeneriert hatte und mich kräftig genug fühlte, habe ich die Mistel abgesetzt. Jetzt, neun Jahre später, denke ich manchmal daran, wieder eine Therapie zur Kräftigung zu machen, um mich vom Alltag etwas zu erholen. Beim nächsten Arztbesuch werde ich das ansprechen.